Ein Erfahrungsbericht von Kristina Deichsel, Januar 2014

Remopathie bei Katrin Alber: Für mich wie ein Wunder!

Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen: Mein Name ist Kristina Deichsel (Oberstudienrätin Mathematik/Physik, im Vorruhestand), ich bin 61 Jahre alt und habe die Diagnose Parkinson zum ersten Mal im Herbst 2006 gestellt bekommen, allerdings noch nicht mit absoluter Sicherheit. Diese endgültige Sicherheit brachten erst etwas später eine Ultraschalluntersuchung und ein DAT-Scan, die beide in der neurologischen Abteilung der Universitätsklinik Tübingen durchgeführt wurden.

Glücklicherweise ist das Fortschreiten der Symptomatik bei mir bis vor etwa einem Jahr recht langsam verlaufen (vor allem durch den regelmäßigen Einsatz des MOTOmed Viva 2 Parkinson, denke ich), so dass ich bis dahin mit einer einzigen Tabletteneinnahme pro Tag (morgens) zurecht kam: 1Sifrol retard 1,05mg, 1Azilect und ½ Pramipexol 0,38mg.

Seit einem Jahr traten aber wieder verstärkt Probleme auf, und zwar besonders beim Gehen und in der Motorik der rechten Hand beziehungsweise des rechten Arms. Ich hatte beim Gehen stets das Gefühl, dass mir meine Beine nicht gehorchten, dass ich ganz seltsam laufen würde - und tatsächlich habe ich auch beide Füße völlig falsch belastet, wie mir später bewusst wurde. Mein rechter Arm schwang beim Gehen nicht mehr mit, ich hatte nach 10-15 Minuten heftige Schmerzen in den Beinen (vor allem im rechten Bein und Fuß) und eine große bis sehr große Unsicherheit beim abwärts Gehen, egal ob mit oder ohne eine Treppe. Meine Schrift war wieder klein wie ohne Tabletteneinnahme, und dazu sehr langsam. Rühren in Kochtöpfen, Abwischen von Arbeitsflächen und vieles andere mehr ging mit der rechten Hand nur sehr bedingt, vor allem konnte ich die rechte Hand nicht mehr als 10 cm seitlich von mir weg bewegen.

 

Katrin Alber, bei der ich seit einem knappen Jahr zur physiotherapeutischen Behandlung nach Bobath in die Praxis (seit Herbst 2013: Physiotherapie im Häsel, Bad Buchau) kam, schlug mir aufgrund dieser auch von ihr beobachteten negativen Veränderungen vor, bei ihr eine Kompaktbehandlung durchzuführen, bei der ich drei Wochen lang jeweils montags, mittwochs und freitags von 8:30 Uhr bis 11:30 Uhr in ihrer Praxis in Bad Buchau zu sein hätte. Im Laufe der letzten Jahre hatte Frau Albers eine Therapieform entwickelt, mit der sie speziell bei Parkinson – wie sie mir sagte – wunderbare Erfolge erzielt habe: die Remopathie.

 

Tatsächlich begann ich am 17.Januar 2014 mit dieser Behandlungsmethode. Um sie zu objektivieren wurden an jedem Tag zu Beginn und am Ende des Zeitfensters vier Tests durchgeführt:

  1. Fersen klopfen auf dem Fußboden, sitzend auf einem Stuhl, gezählt wird die Anzahl der Klopfbewegungen in 1 Minute. Erst der linke, dann der von Parkinson betroffene rechte Fuß.
  2. Drehbewegungen der Hände: beide Hände zugleich so drehen, dass abwechselnd Handinnen- und Handaußenfläche nach oben zeigen. Gezählt wird die Anzahl der Drehungen pro Minute.
  3. Von einem Stuhl aufstehen (Beine nahezu strecken) und sich wieder hinsetzen; wieder wird die Anzahl pro Minute gezählt.
  4. Eine bestimmte Strecke so schnell wie möglich abgehen (nicht laufen); hier wird die Zeit für die Strecke gestoppt.

 

Man glaubt nicht, wie lang eine Minute sein kann!

 

Danach begann die eigentliche Behandlung, die aus einer Abfolge von Dehnungen, Streckungen, aktiven Elementen (teils im Fitnessraum), Entspannung und schließlich der Remopathie bestand, ehe wiederum die Abschlusstests folgten.

Was „Remopathie“ genau ist, lässt sich aus meiner Sicht nur schwer beschreiben: Der Therapeut führt mit und an dem Patienten eben die Bewegungen aus – vorsichtigst geführt – , die diesem schwer fallen oder unmöglich sind. Teilweise im Liegen, teils im Stehen, und oft gelingt dieses „Führen“ durch Berührungen mit nur einem Finger! Frau Alber erklärte, dass der Körper auf diese Weise lerne, wie er die verloren gegangenen Abläufe wieder durchführen könne…

 

Ich konnte mir das, ehrlich gesagt, nicht so ganz vorstellen, - erlebte dann aber, wie gesagt, nahezu ein „Wunder“, da ich mir noch immer nicht erklären kann, wodurch genau diese Wirkung erreicht wird! Jedenfalls sprachen die Testergebnisse sofort eine klare Sprache, die sich mit wenigen Ausreißern (Tagesform) bis zum Schluss hin steigerten!

Beispiele, alle Daten liegen vollständig sowohl Frau Alber als auch mir vor:

17. Jan vorher 5. Feb. vorher % Steigerung, gerundet vorher 17. Jan nachher 5.Feb. nachher % Steigerung, gerundet vorher
Fersenklopfen links 106 183 73% 125 219 75%
Fersenklopfen rechts (Parki) 66 175 165% 87 172 97%
Hände drehen 70 107 53% 70 118 69%
Aufstehen hinsetzen 18 41 128% 30 43 43%

 

Die Steigerungen pro Tag, also „von vorher zu nachher“, sind genauso beachtlich!

 

Dennoch musste ich nach 4 Behandlungen auf die Frage von Frau Alber, ob ich denn auch im Alltag zu Hause eine Veränderung/Verbesserung spüren würde, zu meiner eigenen Enttäuschung mit „Eigentlich nicht…“ antworten, - auch als dieser positive Trend an den Test-Zahlen schon gut ablesbar war und mich von Mal zu Mal mehr erstaunte. Aber entscheidend ist natürlich die Wirkung auf das alltägliche Tun.

Und diese Wirkung trat urplötzlich einige Stunden nach der 5. Therapieeinheit ein: Beim Wischen in der Küche ließ sich mein rechter Arm beliebig weit nach rechts bewegen, nach rechts vorne und rechts hinten, eine Einheit später ging das gleiche sogar mit Druck auf die Arbeitsfläche! Jetzt gehe ich die Kellertreppe ohne Geländerbenutzung mit sicherem Gefühl hinunter, mein rechter Arm schwingt beim Gehen mit, und sogar meine vom Orthopäden fast aufgegebenen Füße tragen mich wieder 3 Stunden lang durch die Stadt – länger habe ich’s noch nicht probiert! Freunde bemerken, dass ich wieder aufrecht stehe und gehe, meine Schrift ist wieder normal groß und nur ein bisschen langsamer als zu gesunden Zeiten, - und zwischendurch merke ich von Mr. Parkinson eigentlich gar nichts mehr!

 

Wer so etwas einmal erlebt hat, wird genau wie ich aus dem Staunen nicht herauskommen und sich immer wieder fragen, wie das denn möglich sein kann?!! Wie dem auch sei, ich bin sehr glücklich über meinen Zustand; ich hoffe, ihn lange erhalten zu können und danke vor allem Katrin Alber für diese wunderbare Behandlung mit ihren heilenden Händen! DANKE!! Sie hat diese Methode an vielen Patienten, denen sie geholfen hat, entwickelt; dennoch war ich skeptisch. Sie hat mich überzeugt! Möge die REMOPATHIE ihren Siegeszug antreten!

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